
Wie kann man die CO2-Bilanz öffentlicher Bauvorhaben reduzieren?
In dieser neuen Broschüre finden Sie, kurz zusammengefasst, weitere Einblicke.
Wie in vielen anderen Branchen mit relativ großem CO2-Ausstoß hat sich ArcelorMittal dazu verpflichtet, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. Dies ist eine wesentliche Initiative für unseren Planeten. Bis dahin wollen wir aber nicht auf dem jetzigen Stand verweilen. Die Frage ist also: wie können Ingenieure den CO2-Fußabdruck eines neuen Infrastrukturprojekts sofort erheblich reduzieren?
Es ist ganz einfach, erfordert aber einen Paradigmenwechsel bei öffentlichen Verwaltungen, privaten Investoren und Auftragnehmern: Durch einfache und dennoch effiziente Beschaffungsstrategien können Investoren Lösungen mit deutlich geringeren CO2-Fußabdruck fördern. Selten sind aber ökologische Lösungen die billigsten. Daher sollte die Bauindustrie innovative, transparente und faire Ausschreibungsverfahren umsetzen, die in der Lage sind, das richtige Gleichgewicht zwischen höheren Kosten und geringeren Umweltauswirkungen zu erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass die europäischen Länder ihre öffentlichen Beschaffungsverfahren rasch anpassen werden, um dieses Ziel zu erreichen.
Ein gutes Beispiel im Infrastrukturbereich ist die in den Niederlanden angewandte öffentliche Beschaffungsmethode, die auf der „Monetarisierung“ von Umweltkriterien basiert. Sie ist vielleicht noch nicht perfekt, aber sie funktioniert und forderte Hersteller und Auftragnehmer in ihrem täglichen Betrieb heraus.
Die Methode stützt sich hauptsächlich auf die Umweltproduktdeklarationen (EPD) und die Lebenszyklusanalysen (LCA), damit der Investor Alternativen vergleichen und die nachhaltigste Lösung auswählen kann: Um den besten Kompromiss zwischen Kosten und Umweltauswirkungen, auf der Grundlage wissenschaftlichen Methoden, zu erhalten.
Nachfolgend ein erläuterndes Beispiel: Die billigste Lösung (Sol. 4) hat einen viel höheren ökologischen Fußabdruck als die ersten beiden, während die geringste Umweltbelastung (Umweltkostenindikator/ ECI) mit der teuersten Lösung (Sol.1) erreicht wird. Bleibt die Frage: Welche Prämie ist der Investor bereit, für nachhaltigere und langlebigere Lösungen zu zahlen?